Ivan Borov wurde von der 3D Faszination angesteckt als er im Alter von vierzehn Jahren zusammen mit einem Freund an einem Projekt mit SketchUp und Google Earth arbeitete; vor allem der einfache Umgang mit SketchUp und die gesamte Technologie überzeugten ihn.
Während seines Innenarchitektur-Studiums in Mailand erhielt er für einen Kurzfilm, in dem er seine Vorliebe für Grafikdesign und Video-/Fotobearbeitung kombiniert hatte, ein Stipendium.
Bei einem Praktikum in einer großen Ausstellungshalle in Mailand stellte er fest, dass seine Kollegen bisher ausschließlich in 2D zeichneten. Um deren Arbeitsweise und -effizienz zu verbessern, führte er das Team in die Welt des räumlichen 3D-Designs in SketchUp ein.
2012 kehrte Ivan nach Bulgarien zurück und arbeitete vier Jahre bei einem Möbelhersteller, bevor er 3DEA gründete, ein dynamisches Unternehmen für die Inneneinrichtung von Gewerberäumen, das Markenprodukte und komplette Arbeitsplatzausstattungen anbietet.
3DEA
2012 kehrte Ivan Borov nach Bulgarien zurück und arbeitete vier Jahre bei einem Möbelhersteller, bevor er 3DEA gründete, ein dynamisches Unternehmen für die Inneneinrichtung von Gewerberäumen, das Markenprodukte und komplette Arbeitsplatzausstattungen anbietet.
Ivan Borov über 3DEA und seine Aufgaben im Unternehmen:
3DEA habe ich mit mehreren Jahren praktischer Berufserfahrung nach dem Studium in Mailand und Bulgarien gegründet. Während meiner Arbeit bei einem Möbelhersteller hatte ich ein Netzwerk von fachbezogenen Kontakten aufgebaut, für die ich gleich problemlos als selbständiger Innenarchitekt arbeiten konnte.
Wir arbeiten sowohl für große als auch kleinere Unternehmen und helfen ihnen dabei, ihr Unternehmensethos, ihre Marke und ihre visuelle Identität in den Innenräumen zum Ausdruck zu bringen. Zusätzlich entwerfen wir auch Messestände und die dazugehörigen Beschilderungen und Werbebanner. SketchUp ist wie ein „Schweizer Taschenmesser“, mit dem wir alle Aufgaben in unterschiedlichem Umfang in gleichbleibend guter Qualität ausführen können. Der Leitfaden in all unseren Projekten ist ganz klar die Kombination aus gutem Design und der Herstellbarkeit. Wir selbst sind ein kleines Team, das eng mit anderen Designfachleuten, besonders Architekturstudios, bei den einzelnen Projekten zusammenarbeitet. Ein multidisziplinäres Team bietet immer eine größere Fachkompetenz und Gewichtung, um auch umfangreichere Aufträge zu realisieren.
3DEA bestand lange Zeit aus einem 5-köpfigen Team bis ich Anfang des Jahres Vater wurde und meine „Work-Life-Balance“ anpassen musste. Dafür habe ich meine 12 bis 15 Stunden im Büro auf flexiblere Arbeitszeiten mit weniger Stunden optimiert und wähle unsere Projektaufträge sorgfältiger aus. Ich bin davon überzeugt, dass man bessere Arbeitsleistungen erbringt, wenn man ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Leben, Arbeit und Design hat.
Was unterscheidet 3DEA von der Konkurrenz?
Der Hauptunterschied liegt darin, dass wir neue Dinge ausprobieren. Das schaffen wir, indem wir durch Versuch-und-Irrtum dazulernen, denn nur dadurch können wir neue Wege beschreiten. Fehler zu machen vermeidet die Wiederholung von eingeschliffenen Abläufen, nur weil „wir das schon seit vielen Jahren so gemacht haben“. Denn das war ein Problem, das ich bei meiner Arbeit in Mailand wahrgenommen habe: einige der alteingesessenen Architekten verfolgten immer noch die gleichen Arbeitsabläufe, die sie schon seit ihrem Studium angewendet hatten. Natürlich ist es manchmal schwer, etwas Neues auszuprobieren und dabei zu scheitern, aber am Ende ist es das wert, denn so werden Innovationen geschaffen und gute Arbeit geleistet.
Wie verlief Ihre Ausbildung?
Ich habe am „Instituto Europeo di Design (IED)“ in Mailand Innenarchitektur studiert. Im ersten Jahr erlernten wir die Grundlagen mit traditionellem Zeichnen, persönlichen Studien von bestehenden Räumen und Handskizzen. Der Lehrplan wurde dann von 2D auf 3D erweitert und wir arbeiteten mit mehreren 3D-Programmen. Ich stellte fest, dass SketchUp alle wichtigen Funktionen aus den einzelnen Programmen kombiniert, was mir sehr viel Zeit und Mühe ersparte.
Ehrlich gesagt fiel es mir schwer, einige der komplexeren Programme zu erlernen, denn ich wollte lieber entwerfen und ausführen als durch die Technik ausgebremst zu werden. In SketchUp konnte ich meinen Entwurf ganz einfach modellieren und dann mit LayOut meine technischen 2D-Zeichnungen erstellen. Zeitweise musste ich schwer kämpfen, wenn meine Dateien zu umfangreich wurden und mein Computer mehrmals kurz vor der Abgabefrist abstürzte. Dadurch lernte ich aber, wie man geschickter modelliert und habe letztendlich mein Studium erfolgreich abgeschlossen!
Wie wichtig ist es, sicherzustellen, dass ein Arbeitsplatz genauso gut funktioniert, wie er aussieht?
Das Gleichgewicht zwischen Funktion und Design ist eine grundlegende Voraussetzung für jeden Entwurf. Der aktuelle Trend zu „Instagram-geeigneten" Räumen lenkt den Fokus vieler Designer meiner Generation auf Trends und modisches Design. Mit der Zeit habe ich jedoch festgestellt, dass die Eignung, die Nutzbarkeit und die Belastbarkeit eines Entwurfs das ist, was ihn langlebig macht.
Das gilt für jede Art von Design, egal ob Automobildesign, Möbeldesign und Architektur. Ich denke es ist enorm wichtig zu wissen, welche Art von Material man verwendet und auch welche Funktionen integriert werden. Die Optik ist zwar auch wichtig, doch letzten Endes kommt es darauf an, dass diese anderen Prinzipien dauerhaft angewendet werden.
Wie kommunizieren Sie Entscheidungen über das Design innerhalb Ihrer Projekte?
Ich lasse mich von Bjark Ingels Ansatz der Kommunikation inspirieren. Jedes von ihm erstellte Projekt hat eine klare Geschichte und Erzählweise, die von jedem erklärt und verstanden werden kann. Um ebenfalls eine solche Klarheit zu erreichen, versuchen wir, unsere Lösungsvorschläge transparent für den Kunden und die Nutzer zu gestalten, unabhängig vom Umfang des Projekts. Wir binden gerne viele Bilder, Skizzen, reale Modelle und 3D-Zeichnungen ein, die wir alle in LayOut zusammenstellen. Jedes Projekt wirft andere Probleme auf, so dass wir die verschiedenen Medien immer neu kombinieren.
Sie haben einen großartigen Arbeitsplatz für AECO Space in Sofia, Bulgarien, erstellt. Erzählen Sie uns mehr über dieses Projekt!
Unser Auftrag von AECO Space bestand darin, einen funktionalen und kreativen Raum für die Mitarbeiter mit Präsentations- und Schulungsbereichen zu entwerfen, die sich für eine wechselnde Anzahl von Software-Schulungsplätzen anpassen lassen. Der vorhandene Raum war sehr weitläufig mit großen Fenstern, hohen Decken und sehr viel Licht. Diese tollen Eigenschaften stellten jedoch eine echte Herausforderung dar, denn sie waren zwar großartig für die Mitarbeiter, erwiesen sich aber bei der täglichen Arbeit als problematisch, insbesondere für Schulungen und Präsentationen, die in diesem Raum stattfinden sollten.
Um ein produktiveres Umfeld zu schaffen, haben wir uns für große Jalousien entschieden, die eine Blendung durch die großflächigen Fenster vermeiden. Dazu mussten wir erstmal überlegen, wie wir die schweren Jalousien sicher an der Decke befestigen können, denn der Haken war, dass wir abgehängte Decken hatten, um die extremen Deckenhöhe auszugleichen. Mit Hilfe von Zeichnungen und 3D-Modellen probierten wir zwei sichtbare und zwei versteckte Optionen aus. In Abstimmung mit dem Kunden wählten wir dann eine „versteckte“ Variante aus, die von einem einzigen Auftragnehmer erstellt und installiert wurde. Dadurch sparten wir viel Zeit und konnten den Prozess viel effizienter gestalten.
Der ursprüngliche Raum war für eine Bank geplant worden, deshalb war dort ein Granitboden vorhanden, den der Kunde aber nicht wollte. Dadurch mussten fünfzehn bis zwanzig Prozent des Gesamtbudgets für die Umsetzung des gewünschten Bodenbelags eingesetzt werden. Ein klar definiertes Budget und eine detaillierte Spezifikation für das gesamte Projekt waren extrem wichtig für die rechtzeitige Fertigstellung mit den veranschlagten Kosten.
Der fertig ausgebaute Raum ist fast identisch mit Ihren Plänen. Wie erreichen Sie bereits in der Entwurfsphase dieses Niveau an Genauigkeit?
Es war einfach, das zu liefern, was wir versprochen hatten, weil wir nur ausführbare Arbeitsabläufe verfolgen. Bei der Modellierung des Projekts hatten wir bereits die Machbarkeit im Blick und wussten, dass wir das liefern konnten, was wir angeboten haben. Das geht bis ins kleinste Detail wie den Elektroplan und die Positionen der Geräte.
Es war enorm wichtig, dass wir unserem Kunden das Konzept klar kommunizieren und auch unseren Vertragspartnern klar spezifizierte technische Details geben konnten. Gerenderte Zeichnungen mit Bemaßung und Legende stellten sicher, dass unsere Handwerker jedes Element leicht installieren konnten. Das wurde auch für unsere nach Kundenwunsch gefertigten Fliesen in verschiedenen Farben und Größen umgesetzt, indem wir genaue Zeichnungen liefern und eine reibungslose Montage gewährleisten konnten. Wir konnten auch mit der Mengenermittlung die Kosten aus unseren Zeichnungen genau kalkulieren und damit unserem Team eine gute Orientierungshilfe bieten.
Beziehen Sie auch vorgefertigte Produkte, die Sie Ihren Kunden anbieten?
Ja, wir beziehen sowohl vorgefertigte als auch nach Kundenwunsch gefertigte Produkte von einer Vielzahl von Lieferanten und Auftragnehmern. Bei unserem Projekt mit AECO Space hatten wir ca. neunzehn verschiedene Auftragnehmer und Subunternehmer, die für ein nicht allzu komplexes Projekt Einbauelemente, Befestigungen und Elektroteile lieferten. Um die beste Qualität und den besten Preis zu erhalten und vor allem die Fristen einzuhalten, müssen wir mit den Besten zusammenarbeiten.
Zum Glück haben wir dafür eine Vielzahl von Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten und auch darauf vertrauen können, dass sie eine gute Qualität, pünktlich und unter Einhaltung des Budgets liefern. Außerdem entwerfen wir Produkte nach Kundenwunsch, für die wir einzigartige Materialien wie zum Beispiel skandinavisches Moos aus Finnland importieren. Daraus haben wir dann eine sechs Meter lange Lampe für ein Projekt mit AECO Space hergestellt.
Wie sieht der aktuelle Arbeitsablauf in SketchUp aus?
Bei der Analyse des Objektes zeichnen wir von Hand einen Erfassungsplan, der die Maße enthält, die später im Entwurfsprozess extrem wichtig werden.
Wir machen auch viele Fotos. Im Büro übertragen wir dann aus den Handskizzen und Fotos die wichtigsten Details in 2D-Zeichnungen in SketchUp. Wenn alle Ergänzungen in 2D abgeschlossen sind, erstellen wir unsere 3D-Modelle als ersten Entwurf.
Wir generieren Bilder, die nach Überprüfung und Genehmigung vom Kunden in technische 3D-Zeichnungen übertragen werden. Hier legen wir großen Wert auf die Genauigkeit der Details, um die Herstellbarkeit zu gewährleisten. Unsere Modelle enthalten sehr viele Daten, das erleichtert uns die Auswertung und die Erstellung von Spezifikationen.
Selbst ohne fotorealistische gerenderte Bilder unterstützt uns SketchUp dabei, den Kunden für das Konzept zu begeistern. Danach liegt unser Fokus darauf, dass der Kunde vom fertigen Produkt fasziniert ist.
Wenn der Kunde ein knappes Budget vorgibt, welche Instrumente setzen Sie ein, um die Material- und Arbeitskosten zu ermitteln?
Wir ziehen Flächen- und Linienmaße aus dem SketchUp Tab „Elementinformation“ in Excel und verwenden Formeln, um eine schnelle Kostenermittlung für das Projekt durchzuführen. Da unsere Modelle sehr viele Daten enthalten, können bei einer Änderung des Budgets, der Spezifikation oder der Preise sehr schnell aktualisierte Ergebnisse generiert werden.
Welche SketchUp Erweiterungen nutzen Sie am häufigsten?
„Make Faces“ spart mir eine Menge Zeit. „CleanUp“ hilft uns, unnötige Elemente und Materialien zu entfernen, um einfacher mit den Modellen arbeiten zu können. Auch „Fredo Tools“ finden wir sehr nützlich und „Round Corners“ ist großartig für Details, da es das manuelle Abrunden von Ecken erleichtert. Zusätzlich muss ich auch „DropGC“ , „Add Center Point“ (das direkt zu SketchUp gehört), „Fredo Corner“ , „Material Tools“ und „Vray“ für das Rendern erwähnen.
Beschreiben Sie doch mal einige Details aus Projekten, auf die Sie besonders stolz sind.
Wir haben eine 3,00 x 1,40 m große Komplett-Arbeitsstation als Metallkonstruktion entworfen für die Rund-um-die-Uhr-Meeresüberwachung am Schwarzen Meer vor der Küste Bulgariens. Dabei mussten alle Computer, Geräte und Leitungen vollständig in die Metallkonstruktion integriert werden. Das Lösen des Designproblems war nur der Anfang. Wir mussten auch die Liefer- und Installationslogistik genau durchdenken. Ausgehend von den Vorgaben des Kunden und einem Referenzbild hatten wir sechs Monate Zeit, das Projekt zu entwerfen, zu entwickeln und zu präsentieren.
Bei diesem Projekt erwies sich SketchUp als äußerst wichtig, um herauszufinden, ob alle in Sofia gefertigten Einzelteile in den Schwerlaster passen würden, bevor sie zusammengebaut und dann nach Varna und Burgas transportiert wurden. Das Gehäuse für den Arbeitstisch ähnelt dem schiefen Turm von Pisa, und einige der Teile passten nicht in den Aufzug. Das bedeutete, dass wir in einer Simulation genau durchspielen mussten, wie der Arbeitstisch durch das Treppenhaus bewegt werden muss, um ihn bis zur Spitze des Turms zu bringen. Dieses Projekt war eine große Herausforderung, die aber auch viel Spaß machte und SketchUp war vom Anfang bis zum Ende des Projekts eine große Hilfe.
SketchUp war vom Anfang bis zum Ende des Projekts eine große Hilfe.“
Ein weiteres Projekt-Highlight war für mich die Gestaltung von speziell für den Kunden gefertigten Aluminium- und Eichenfurnierlampen über drei Etagen eines neuen Einkaufszentrums in Bulgarien. Hierfür haben wir mit einem Leuchtenhersteller namens Prisma zusammengearbeitet und haben dreihundert Leuchten mit Abmessungen zwischen 50 cm x 50 cm und 6 x 4 m hergestellt.
Weitere Projekte von 3DEA
Ausgewählte Projekte unter www.behance.net/3DeaDesignStudio
Facebook: www.facebook.com/3DeaDesignStudio
Instagram: www.instagram.com/3deadesignstudio/
https://www.3dea.bg